Zeit meines Lebens - Abschied
Ich hatte eine super Überraschung von meinen Privatschüler, da ich in ein paar Tagen abreise und sie zum letzten mal sah, haben sie mir ein Geschenk überreicht. Im Unterricht hatten sie mich mal gefragt, wann und wo ich meinen Geburtstag feiere. Ich sagte Ihnen dass ich ihn nicht feiere weil ich alleine reise und meine Familie und meine Freunde in Deutschland sind. Das es aber okay ist, da ich versuchen werde mein Geburtstag mit Tribals zu erleben. Sie waren ganz traurig dass ich ihn nicht hier feiere. Also wie auch immer, ich war total überwältigt über ihre Überraschung und hab es aufgerissen wie ein „Westpaket“ – eine Umhängetasche in Reggae Farben. Sie kennen mich halt. Ganz großes Kompliment an die Liebenswürdigkeit „meiner Studenten“

Mit Titien war ich am Strand unterwegs und als der Sandstrand vorbei war, ging es über Felsen und Klippen weiter. Nach ca. 1 h haben wir entschieden das wir zurück gehen,
Titien hasst klettern. In diesem Moment kam ein Einheimischer mit einen riesen Rucksack voll Bananen um die Ecke geklettert und wir haben ein Weilchen geschwatzt & frisches Obst genascht. Er kam gerade aus den Bergen wo er seine Farm hat und ca. 3h an der Küste lang klettert um nach Serui zu kommen um sie dort zu verkaufen. Als er morgens los sei, hat er 2 Pythons bei der „Hochzeit“ gesehen- momentan ist Vollmond und ich hab schon von mehreren Lokal´s gehört das dies Paarungszeit bedeutet. Als er mein Funkeln in den Augen sah-Schlangen, lud er uns ein ihn auf seiner Farm zu besuchen, er würde uns hinbringen. Wie superfreundlich, er kam gerade von dort und wollte jetzt wieder zurück um mir alles zu zeigen, und dann wieder den ganzen Weg zurück. Auf geht’s! Titien fragte noch wie lange es dauern würde, da meinte er 2h über die Klippen und dann die Berge hoch. Als er dann los ist wusste ich schon das 2h bei Ihm, mindestens 3 h für uns bedeuten. Er ist über die Felsen als ob es eine Straße ist. Also hinterher, Schritt halten nicht blamieren. Hier hat es sich ausgezahlt seit Ewigkeiten barfuss unterwegs zu sein. Die Steine sind extrem scharf und mit Muscheln besetzt aber großartig gefühlt hab ich nichts mehr. Wir mussten trotzdem alle 10 Minuten warten, da Titien hinterher hing. Muss dazu sagen, sie hat Höhenangst und ist nicht gerade sportlich oder mutig. Kurz bevor wir dann auch den Küstenabschnitt bewältigt hatten, mussten wir aufgeben. Es kam eine Stelle wo man einen großen Spalt überqueren musste und selbst ich hatte Probleme und tierische Angst da rüber zu machen. Der Lokal hat mir dann 2x jeden Schritt und jeden Griff gezeigt, denn das musste sitzen, ansonsten segelt man ab. 7 Meter in der Höhe unter ein die brechenden Wellen an den Felsbrocken und die Gicht spritzt bis zu uns hoch und deshalb ist auch alles extrem nass und glitschig. Nachdem wir dann beide drüben waren und auch nicht großartig Optionen hatten, Titien zu helfen, denn es war nichts wo man sich hätte festhalten können um den anderen eine Hand zu reichen, gaben wir auf. Mist so kurz vorm Ziel und ich muss den Scheiß Spalt wieder zurück. Aber sicher ist sicher, nicht auszudenken wenn ihr was passiert wäre. Also hab ich ihr Mut zugesprochen und das ich schon ganz dolle stolz auf sie bin, das sie überhaupt so weit mitgekommen ist. Das ist das kuriose hier, nicht nur Titien sondern auch viele Einheimische haben extreme Angst vor allem möglichen. Titien zbsp. Wir hatten ihr noch vorgeschlagen ein Stück zurück zu klettern und um den Spalt zu schwimmen- NEIN Angst vor Haie. Schnorcheln – NEIN Angst vor Seeschlangen. Klettern- Nein Höhenangst. Es war das erste mal in Ihrem Leben das sie kletterte. Sie hat auch am ganzen Körper gezittert. Konnte gar kein Foto von uns machen vom zittern. Das arme Ding, bestimmt alles nur mir zu liebe ABER ich glaube sie war auch ein wenig stolz auf sich selber, das sie schon so weit mit uns geklettert war. Auf dem Rückweg kam ein kleines Fischerboot und der Einheimische hat ihnen zu gewunken, das sie an der nächst möglichen Stelle landen sollen um uns aufzulesen. Titien war komplett am Ende. Bevor gab es noch frisches Kokuswasser, von unterwegs aufgesammelten Kokusnüssen. Herrlich! Dann ging die Bootsfahrt los, selbst auf dem Boot hatte Sie Angst vor den Wellen…hmmm.
Aber am nächsten Tag sind wir mit Dad in die Berge auf der Suche nach Paradiesvögel und weissen Kakadu´s. Wow was für eine Aussicht aber auch wow was für eine „Strasse“.
Serpentine und neben uns der Abgrund, wenn Gegenverkehr kam, Augen zu und beten. Titien zitterte mal wieder und jetzt steht es definitiv fest - ist halt eine kleine „Prinzessin“ – egal, ein super Freund. Vögel haben wir leider nicht gefunden, ist aber momentan auch nicht die optimalste Zeit dafür. Kein Problem, mit Vögel hab ich es eh nicht so. Ich meine die Tiere! Hoho
Leider hab ich aber auch nicht eine Schlange gesehen, nur eine und die war bereits tod.

Am letzten Tag hatte Fritz, der Bruder von Titien, Geburtstag. So haben wir bis Mitternacht gewartet um es zu zelebrieren. Eigentlich machen das hier nur die Kid´s, aber sind wir nicht alle im Herzen doch noch ein wenig Kind, ich zumindest ja. Also ging es zum Kiosk wo wir Eier und Mehl besorgten und Punkt Mitternacht, hat Fritz dann nichts ahnend, die Eier auf den Kopf bekommen und Mehl dazu. Ach was haben wir gelacht und eingesaut waren wir im Endeffekt alle. Ich hatte vorher eine Geburtstagstorte bestellt, die extra groß sein sollte, da es gleichzeitig ein Dankeschön für Ihre Familie ist. Dazu hat er noch ein Berlin Shirt bekommen, was eigentlich für Titien bestimmt war..grins, und dann sind wir alle zum Beach aufgebrochen. Noch was zur Torte, ich meine hier isst du jeden Tag Krabben, Scampis, Thunfisch usw für 2 Euro, wo du in Europa ein Vermögen für bezahlst und wenn du eine Torte bestellst, ist es genau umgekehrt. Umgerechnet kam sie 50 Euro- egal das war es mir wert, war nur überrascht- verdrehte Welt eben. Konnte ja nichts mitbringen, da mein Platz im Rucksack ja Zentimeter für Zentimeter verplant ist und benötigt wird. Inzwischen hab ich noch von Titien eine Tasche, von Ihren Cousine die nächste Tasche, von Ihrem Bruder ein selbst geschnitzten Aschenbecher und von den anderen mehrere Armbänder erhalten. Meine neue „Familie“.

Ich habe bestimmt schon soviel vergessen, aber es war jeden Tag soviel los das ich nicht immer zum schreiben gekommen bin und abends bin ich kaum zum schlafen gekommen, da es dann erst einsetzt es zu verarbeiten und zu realisieren, was man eigentlich erlebt, entdeckt und erfahren darf. Allein nur die Einheimischen bei Ihrem täglichen Leben zu beobachten, das ständige Grüßen, die entgegengebrachte Herzlichkeit, die Landschat, das Essen usw. Ständig hat Titiens Handy geklingelt und Familienmitglieder oder Studenten fragten ob es okay ist, wenn sie vorbei kommen um mich kennen zu lernen. Laut Aussage der Familie war der letzte „Weisse“ vor ca. 1,5 Jahren hier. Das erklärt so einiges.

Dann kam der Tag des Abschiedes, Mama, Papa, Titien mit all Ihren Geschwistern, Neffen und Cousin´s begleiteten mich zum Flughafen und warteten bis zum Schluss, denn der Flug war verspätet mit 3h. Als es dann soweit war, blieb bei fast niemanden ein Auge trocken. Das sagt mehr als jedes Wort. Jetzt sitz ich in Biak auf dem Flughafen und warte auf meinen Anschlussflug, in 7 h, nach Jakarta und erhalte eine SMS von Titien, das Mama immer noch weint und Dad einfach vorm Haus sitzt und kein Wort sagt. Ich bin aber auch ganz dolle traurig und das war dann auch gleichzeitig die Entscheidung. Ich werde von Jakarta nicht zurück nach Papua gehen. Ich komme nächstes Jahr wieder um meine „Familie“ zu sehen und von dort ist es dann nur ein Katzensprung zu den Tribals im Balliem Valley. Weiß noch nicht 100% wie weiter, aber es wird wohl auf Cambodia, Laos und vielleicht Vietnam hinauslaufen. Eh schon seit Ewigkeiten auf meiner „To do List“


meine neue "Familie"


mein Luxus Bad


"Mama"


mein Flieger


meine Prinzessin und Ezra


mein neues zu Hause







das war Yapen undnexst Year nochmal ;-)


Malediven Flair


im Wald


Farbspiel


ein Traum


Danke für alles


Fritz Geburtstagsschlacht kann beginnen


wir sind alt mit unseren grauen Haaren ;-)


Freunde fürs Leben

Mama kochte mal wieder für mich meine Lieblingsspeise - Tintenfisch


meine Privatschüler und ich trage bereits meien Geschenk die Umhängetasche


wie süß


na da hol ich mir doch ein Eis


das Boot was uns von der Klettertour zurück brachte


leider tod