Mittwoch, 22. Februar 2012
Kampong Thom
Da mein Guesthouse direkt an der Strasse liegt, war es ganz schoen laut die Nacht. Es gibt eigentlich nur eine richtige Strasse hier in Cambodia und die verbindet Siem Reap mit der Hauptstadt Phnom Pemh. Was fuer eine Piste! Und alles was auch nur irgendwie fahrtuechtig ist, benutzt diese Holperstrecke und das wichtigste am Auto, ist die Hupe. Herrlich wenn Nachts um 3 zwei Lkw langbrettern und mal eben die Hupe betaetigen. Ich hab gedacht die rauschen glaich durch mein Zimmer. Hab ich gelacht. Herrlich, Cambodia!

Morgens beim Fruehstueck hat ein paar Meter weiter die Polizei ihre "Station" aufgebaut um zu kontrollieren wer ohne Helm faehrt. So lustig das zu beobachten. Plastestuehle aus dem Cafe nebenan geholt, und los ging es. Fast jeder der angehalten wurde, lachte und hat die paar Scheine ruebergereicht. Man erzaehlte miteinander, alberte miteinander rum, ab und zu muessen es wohl auch welche dabei gewesen sein, die die Polizisten kannten, denn manche brauchten nicht bezahlen. Also da nehmen sich wohl Cambodia and Germany nichts.

Danach ging es zur groessten Buddhistischen Pilgerstaette in Cambodia. Dort angekommen, hiess es locker mal 806 Stufen zu bewaeltingen um am Berg oben anzukommen. Gepumpt wie ein Maikaefer. Zum Glueck zog ein Gewitter auf und es kuehlte vielleicht auf 34 grad runter.. grins
Und gekracht hat es da oben und eine grandiose Aussicht dabei. Daumen hoch!

Auf dem Rueckweg hab ich in einen kleinen Dorf angehalten was sich auf Steinmetz Arbeiten spezialisiert hat. So ein riesen Buddha, wenn er aus einen Stueck Stein gehauen wird, kostet mal an die 6000 Dollar- ist auch noch abhaengig welche Qualtitaet Stein.
Jetzt seh ich aus wie Schwein, voellig durchgeschwitzt ging es auf der Holperpiste zurueck und es hat gestaubt. Roter Sandboden, sehe aus als ob ich Monate in der Wueste lebte.

Morgen gehts dann zu meiner Gastfamilie.

Was ich die letzten Tage total vergessen habe, das wichtigeste ueberhaupt. Die Menschen in Cambodia haben extrem viel durchgemacht. Die History wurde glaub ich mit puren Blut geschrieben. Der Massen Genoizid, der Roten Khmer in den letzten Jahrzehnten hat dem Land noch den Rest gegeben. Cambodia ist das hoechst verminte Land der Welt. Schaetzungen gehen davon aus, dass immer noch 3-4 Millionen unendeckt sind! In den Strassen sieht man andauernd verstuemmelte Menschen. Es fehlt Ihnen mindestens ein Bein. Alles Minenopfer! Sie kaempfen um das ueberleben Ihrer Familie. Manche betteln, manche verkaufen Souvenirs und selbstgemalte Postkarten usw.. In den groesseren Orten wird ueberall gemeinnuetzige Arbeit betrieben. Kinder fuehren Taenze fuer Touristen auf, Volunteere werden ueberall gesucht und sind auch ueberall anzutreffen, von Omi aus England die Unterricht gibt, bis Teenager die Handwerksarbeiten an die Lokals vermitteln. Es wird viel Aufklaerungsarbeit gegenueber Drogen, Prostituion, Aids usw... gegeben. Leider ist Cambodia so arm, das immer noch viele Familien ihre Kinder zur Prostituiton hergeben. Wie widerwertig, ekelhaft muss man sein um darauf anzuspringen. Aber wie verzweifelt muessen Eltern sein um das zuzulassen. Da bedarf es noch jeder Menge Arbeit und Unterstuetzung.
Sollt ich hier ein Sextouristen mit Kinder erwischen, passiert ein Unglueck!!!


Also Cambodia ist nicht nur Sonnenschein!
Aber ein Laecheln von beiden Seiten, bewirkt soviel!
Das Gefuehl zu vermitteln, das sie nicht alleine sind, das sie nicht vergesen sind!
Cambodia ist ein aufgehender Stern in Suedostasien!
Sie sollen uns "Weisse" von einer positiven Seite kennen lernen. Es darf kein zweites Thailand werden!



ab gehts die Treppen hoch


in der Anlage


in der Anlage


in der Anlage


grandiose Aussicht und Gewitter im Anmarsch


bei den Steinmetzen



da hab ich fleissig Geld ausgegeben


Lemok, mein neues Lieblingsobst


*wuerg*


das nenn ich Anhaenger


das nenn ich nicht Traktor ;-)


typisches Khmer Essen


Cambodia!